Mein großer Traum? Eigentum auf Mallorca! Wenn ich es noch präziser ausdrücken soll, eine kleine Finca mit viel Land und Tieren.
Oft werde ich dafür belächelt. „Das ist doch viel zu teuer!“ „Da kannst Du sparen, bis Du 150 Jahre alt bist!“ und viele andere Sätze höre ich mir an, die mich anfangs desillusioniert zurückgelassen haben.
Ich habe viele Bücher gelesen, mir Vorträge, Podcasts und Hörbücher angehört. Das ging von Traumerfüllung über den Umgang mit Geld bis hin zum großen Reichtum und alle Lektüren sind sich einig! Es ist nichts, aber auch gar nichts unmöglich auf dieser Welt, wenn wir es nur wirklich wollen, bereit sind dafür viel zu tun, und feste dran glauben.
Ich kann und konnte mein Leben lang nicht mit Geld umgehen. Das hat mit meinem eigenen Selbstwertgefühl zutun, mit dem Gefühl des Mangels und auch damit, dass ich das Spiel des Geldes nicht gelernt und verstanden haben. Außerdem mit falschen Glaubenssätzen, die ich über Geld in meinem Inneren gespeichert habe.
So sind für mich die Reichen eigentlich „Bonzen“ alle arrogant, eingebildet und hochnäsig, viel Geld kann angeblich nur der verdienen, der geerbt oder Glück gehabt hat …
Diese Glaubenssätze haben sich tief in meinem Unterbewusstsein verankert und suggerieren mir unbewusst, dass ich so doch gar nicht sein möchte, deshalb will ich gar kein Geld haben.
So ein Unsinn! Auch wenn Ihr es vielleicht nicht glaubt, oder die Denkweise zu esoterisch findet, ich bin fest davon überzeugt, dass es genau so läuft. Was also tun? Als erstes musste ich diese Glaubenssätze aufdecken und versuchen umzuprogrammieren. Das ist nicht einfach, dazu gibt es jedoch unzählige Hilfen und Meditationen und ich denke ich bin auf einem guten Weg.
Im nächsten Schritt musste ich versuchen mein Einkommen zu erhöhen. Schnell wurde mir klar, dass das in meinem Job im Angestelltenverhältnis sehr schwer sein wird. Ich war selbst als Fußpflegerin einige Jahre selbständig und weiß genau, was man im Stande ist einer Angestellten zu zahlen. Daher eröffne ich in 2 Monaten meine eigene Praxis, um mein Gehalt besser steuern zu können und den Überschuss zu sparen.
Jetzt kommt der Punkt, der mir am schwersten fällt. Das Sparen.
Ich habe noch nie gespart. Also so richtig. Ich wollte immer „jetzt“ leben und das Geld ausgeben, wenn ich es noch kann. Wer weiß denn schon, was morgen sein wird?
Dieses Denken abzulegen fällt mir enorm schwer. Klar! Ich habe es ja auch 38 Jahre mehr oder weniger erfolgreich praktiziert, sonst wäre ich kaum 42 mal in Disneyland Paris gewesen, im letzten Jahr 12 mal auf Mallorca und davor das Jahr 3 mal auf der AIDA. Ja, es war jedes Mal wunderschön und ja, es war jedes Mal schnell vorbei.
Ich habe es genossen und doch zu Hause teilweise gelitten, wenn die Rechnungen mich wieder einmal überfluteten.
Es ist wie mit einer Diät. Gönne ich mir kurzfristig die kleine Freude in Form von Schokolade oder einer kleinen Reise, oder „spare“ ich lieber für eine dauerhafte Freude.
Unser Gehirn ist in dieser Hinsicht ein Arschloch! Unser Gehirn will immer die Freude erleben und den Schmerz vermeiden. Genau hier gilt es einmal „Stop“ zu sagen zur kurzen Freude und auf etwas Großes hinzuarbeiten. Hier zeigt sich die tatsächliche mentale Stärke, die mir gerade sowas von egal ist.
Überall sprechen die Menschen über Urlaub. Ich höre AIDA, Mallorca, Disneyland…und will es verdammt nochmal auch! Ich hatte schon mehrmals den Finger auf der Tastatur des Laptops und es wäre eine Leichtigkeit für mich die nächste Woche AIDA oder was auch immer zu buchen. Es wird mich nur leider nie zu meinem Ziel bringen, das ich mir so sehnlichst erträume.
Ich bleibe hart, riskiere Streit mit meinem Mann, der diesen Drang nicht hat, und leide ein bisschen innerlich und beneide all die anderen Urlauber da draußen und…befinde mich im absoluten Mangel, der so schädlich ist für mein Leben.
Die inneren Kämpfe, die sich tagtäglich in mir abspielen kann ich nicht beschreiben. Es ist ein auf und ab zwischen nachgeben wollen und standhaft bleiben.
Kurzfristige Freude oder das langfristige Ziel?
Ich habe mir abgewöhnt mir die Urlaube anderer Menschen anzusehen. Ich möchte nicht wissen, wer gerade wo die schönste Zeit des Jahres verbringt. Ich entfolge Menschen bei Instagram, um ihre Stories nicht mehr angezeigt zu bekommen. Bekloppt oder? Das ist so wie während einer Diät nicht mehr ins Restaurant zu gehen, um nicht in Versuchung zu kommen.
Ich bin tatsächlich in vielen Bereichen meines Lebens ein Junkie! Das bemerke ich gerade. Ich bin suchtgefährdet. Esssucht, Kaufsucht, Urlaubssucht und alles immer aus dem Gefühl des Mangels heraus.
Ich weiß, dass der Weg zur Fülle nur über die Dankbarkeit geht und arbeite tatsächlich hart daran. Jeden Tag!
Gestern erst habe ich eine Anzeige gelesen, in der ein 15jähriges Mädchen an Rosenmontag ihre Schwester und ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat. Es kann so unfassbar schnell gehen und ich bin tatsächlich unglaublich dankbar für drei gesunde Kinder, mit denen ich jeden Tag meines Lebens verbringen darf.
Hey! Ich eröffne in 2 Monaten meine eigene Praxis. Das ist ein verdammtes Geschenk!
Auch die unwichtigsten Kleinigkeiten sind wertvoll.
Als ich diesen Artikel vor 3 Tagen verfasst habe, war ich danach so kurz davor, den Kurztrip nach wohin auch immer zu buchen. Ich bin stolz auf mich, denn ich habe es nicht getan.
Ich bleibe standhaft, zumindest im Moment.
Alles Liebe
Eure Anke
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