In den letzten Wochen war ich hier sehr wenig aktiv, das war neu. Ich habe regelmäßig Beiträge gepostet, war manchmal bis mitten in der Nacht auf der Suche nach guten Themen und Beiträgen, mit denen ich möglichst viel guten Content liefern konnte.
Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich aber neben all den anderen Dingen in meinem Leben immer schlapper und müder werden lassen.
Ich habe angefangen Dinge zu hinterfragen, mich mit persönlicher Weiterentwicklung noch intensiver zu beschäftigen und mich und mein Leben stark reflektiert.
Das Interview von Laura Seilers Podcast „Happy, holy and confident“ mit Neile Donald Walsh über sein Buch „Gespräche mit Gott“ hat ein Umdenken bei mir hervorgerufen.
Das Buch hatte ich schon zweimal gelesen, der Inhalt ist jedoch noch nie so stark bei mir angekommen wie dieses Mal, aus dem Munde des Überbringers selbst.
Eine Kernaussage des Buches lautet: „Es geht im Leben niemals um Dich!“
Puh! Was soll das denn bedeuten? Es war mir ehrlich gesagt sofort glasklar! Es geht überhaupt nicht darum, dass ICH das dicke Auto fahre, dass ICH in der dicken Villa lebe, oder dass ICH die Louis Vuitton Tasche um meinen Arm trage.
Es geht um meinen Beitrag, den ich in dieser Welt leisten kann!
Was kann ich zu dieser Gesellschaft beitragen? Es geht ums Geben, nicht ums Nehmen.
Nun kam ich tatsächlich und ganz ehrlich ins Grübeln. Was um Himmels Willen kann ich denn geben? Was kann ich beitragen?
Wisst Ihr, was ich tatsächlich so gut kann, dass die Menschen regelmäßig dankbar sind? Füße machen! Verdammt ich kann die Menschen von ihren Schmerzen mit Hühneraugen, eingewachsenen Nägeln, Rhagaden und vielen anderen Dingen befreien. Ich kann es einfach, weil ich es seit 17 Jahren mit einigen Unterbrechungen mache und weil ich handwerklich wirklich mehr als geschickt bin!
Diese Erkenntnis brachte mich jedoch in eine Zwickmühle. Vor einigen Jahren hatte ich mir eingeredet, dass ich den Job hasste, dass ich es nur mache, um Geld zu verdienen, dass ich unbedingt aus diesem mir so verhassten Job raus wollte.
Stimmte das denn überhaupt? Kann ich mit Sicherheit sagen, dass das die Wahrheit ist?
Plötzlich fiel es mir so unglaublich leicht in mich hinein zu hören. Ich versuchte zu fühlen, was wirklich das Problem war mit dem Job, den ich im Schlaf beherrsche.
Meine Mutter ist ebenfalls Fußpflegerin (inzwischen Podologin) und ich erinnerte mich plötzlich, wie ich immer rumdruckste, wenn mich Freundinnen in der Schule fragten, was meine Eltern denn arbeiten würden.
Ich schämte mich für den Job meiner Mutter, empfand ihn als wertlos, fühlte MICH wertlos unter den anderen Kindern, deren Mütter keine Ahnung was arbeiteten. Ich weiß es nicht mal mehr!
Eigentlich mehr, weil es sich so ergab, erlernte ich den Beruf dann auch und ich glaube, ich habe mir einfach nie gestattet Freude und Glück in dem Job zu empfinden, für den ich mich vor anderen Menschen ja eigentlich schämte.
Ich begann also in dem Beruf über Jahre zu arbeiten und empfand vor den Patienten Scham. Ich kam mir vor wie ein Diener und es wurde immer schlimmer.
Mein Selbstwert war im Keller. Ich ließ zu, dass mein Selbstwert auf allen Ebenen bis vor einigen Wochen einfach nicht vorhanden war. Ich schämte mich für meinen Job, meine Figur, all meine persönlichen und beruflichen Niederlagen und eigentlich für alles.
Wir sind alle Energie und Scham ist eine der niedrigsten Schwingungen, die es auf unserer Erde gibt. Wie sollte ich also Freude, Glück, Reichtum…empfinden, wenn ich alles ausstrahlte, nur eben nicht das!
Langsam dämmerte es mir! Nicht die Fußpflege war das Problem, sondern mein Selbstwertgefühl.
Ich fühlte mich nicht wohl in der Baubranche und in der Zusammenarbeit mit Bloggeragenturen und den hiermit verbundenen Absagen, die man natürlich einstecken muss, ebenfalls nicht.
Es konnte nicht an der Arbeit liegen, die ich gut kann und eigentlich auch mag.
Das war mal eine Erkenntnis!
Was ist also die Lösung? Ich arbeite seit einigen Wochen an meinem Selbstwertgefühl.
Ich schreibe täglich ein Erfolgstagebuch, um mir vor Augen halten zu können, was ich täglich schaffe und leiste.
Ich versuche regelmäßig Dinge zu tun, die mich eigentlich ängstigen, um zu wachsen.
Mich interessiert nicht mehr, ob alle Menschen mich mögen!
Ich mache Meditationen zum Thema Selbstwert und Hypnosen, die vor dem Einschlafen auf mein Unterbewusstsein wirken.
Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird das aufzubauen, was ich 38 Jahre mit Füßen getreten hat, und dennoch bin ich davon überzeugt, dass ich es schaffen werde.
Ich habe mich außerdem weitestgehend aus dem digitalen Leben zurückgezogen.
Das ständige präsent sein auf Instagram, Facebook und Co. haben mich von mir selbst entfernt. Das ständige Hängen am Handy bringt mich von meiner Familie und von dem realen Leben, das um mich tobt, weg.
Ich will meine Kinder nicht mehr instatauglich anziehen und fotografieren, mein Essen im Restaurant genießen statt ablichten und ganz präsent im Hier und Jetzt sein, denn jeden einzelnen unachtsamen Moment bekomme ich nie mehr zurück.
Ich liebe meinen Blog immer noch und werde natürlich weiter schreiben, mich aber nicht mehr unter Druck setzen schreiben, basteln und backen zu müssen, sondern es tun, wenn es sich für mich gut und richtig anfühlt.
Für mich war diese Erkenntnis und die Tatsache was wirklich dahinter steckt so groß, dass ich hoch motiviert bin, es in Angriff zu nehmen. Ich werde mir das Leben erschaffen, das ich mir erträume und alles dafür geben.
Mir war es wirklich wichtig das mit Euch zu teilen. Vielleicht gibt es bei Euch auch den Anstoß Eure Glaubenssätze zu hinterfragen und zu überprüfen, ob evtl. ganz andere Dinge dahinter stecken.
Viel Glück und Spaß dabei!
Eure Anke
Was würde ich meinem 10 Jahre jüngeren Ich sagen wollen? Schau mal hier.
Toll! Ich wünsche Dir, dass Du dahin kommst, wo Du hinwillst, wo Du Dich wohlfühlt und Du selbst sein kannst! 💖
Manchmal nervt nich das digitale Leben auch, wobei ich allein aus Zeitmangel eh schon nur sporadisch blogge.
Alles Liebe Dir und viel Glück auf Deinem neuen Weg!
Nadine
vielen lieben Dank Nadine <3
💖
Liebe Anke!
Ich kann Dich sooooo gut nachvollziehen!
Mir ging es genauso! Ich habe die Bremse „gezogen“. Die Familie ist soooo wertvoll. Die Kinder werden so schnell groß und mein Mann und meine Beziehung sollte nicht mehr unter „Blogger-Leben“ leiden.
Irgendwann habe auch ich kaum Zeit für mich gehabt. Ich wollte nicht mehr sooooo viel über mein privates Leben Preisgeben!
Ich habe es mit mir nicht mehr vereinbaren können.
Mein Leben kann so kurz sein und jede sinnier im Kreise der Familie so wertvoll! Kein Karussell im Kopf :“was kann ich Posten, welches Foto etc.“ NICHTS…
Ich liebe mein Blog!!! Aber meine Familie noch mehr!
Heute war ich spontan mit meinem Mann Skifahren! Er hat so große Augen gemacht, als ich mit dem Vorschlag kam! Er hat mich in die Arme geschlossen und leise gesagt:“schön, dass du wieder DU bist!“
Ich habe alles richtig gemacht!
Liebste Grüße Lucie
Liebe Lucie,
das freut mich sehr, dass Du Deinen Weg gefunden hast.
Wir müssen alle unseren ganz eigenen Weg finden mit den Dingen umzugehen. Das Wichtigste ist hierbei, dass wir uns wohlfühlen.
Ganz liebe Grüße
Anke