Heute erzähle ich Euch von Brotdosen und Waffelfrühstücken. Aus dem Leben einer Badmom.
Kennt Ihr den Film „Bad Moms“? Wenn nicht solltet Ihr ihn Euch unbedingt ansehen. Als ich ihn im Kino sah, dachte ich sie hätten mein Leben verfilmt.
So oft werde ich neuerdings gefragt:“Sag mal, wie machst Du das eigentlich alles? 3 Kinder, Vollzeitjob, Blog, Shop, Mann, Hund …?“
Ehrlich? Gar nicht!
Ich weiß, das ist jetzt wenig glamourös und manche Menschen finden vielleicht auch, dass man den schönen Schein wahren sollte, aber ganz ehrlich? Wofür? Sitzen wir Mütter nicht alle in einem Boot? Müssen wir uns gegenseitig anprangern, obwohl wir genau wissen, wie das Leben der Anderen oft spielt, weil wir es am eigenen Leib erleben?
Ich für meinen Teil schäme mich für keine Minute meines Lebens! Nicht den Untergang der Firma, nicht die Scheidung von meinem ersten Mann und den immer noch währenden Unterhaltskampf, der in den nächsten Wochen seinen Höhepunkt erreichen wird und auch keinen vermeintlichen Fehler, den ich in den letzten 37 Jahren gemacht habe.
Es ist doch ganz einfach so: „Thats life!“
Alles, was wir erleben, formt uns und macht uns zu dem, der wir heute sind. Da ich mein heutiges Ich durchaus mag, bereue ich keine Sekunde.
Wäre die Zeit in der Firma nicht die Schlimmste meines Lebens gewesen, hätte ich niemals wirklich versucht herauszufinden, was mich glücklich macht im Leben und diesen Blog würde es mit Sicherheit gar nicht geben.
Ich hadere nicht, sondern bin dankbar. Aus vollem Herzen.
Wie sieht es also hinter den Kulissen einer Vollzeit arbeitenden Mom tatsächlich aus?
White living gibt es hier definitiv nicht.
Heute Morgen habe ich meinen Kindern Waffeln gebacken. Toll oder? Was keiner weiß, ich habe nicht Waffeln gebacken, weil ich den Preis zur neuen Supermom gewinnen möchte, sondern weil wir kein Brot mehr haben.
Gestern Mittag gab es ein Sub von Subway für jeden und keiner hatte Lust in den Supermarkt zu rennen und Brot zu kaufen.
Auf unserer Vitrine im Esszimmer, die ich so wundervoll zum saisonalen Dekorieren der Wohnung nutzen wollte, ist kein Fleckchen Schrank mehr frei und es könnte durchaus sein, dass sich zwischen all meinen Bastelsachen, Laternen und Adventskalenderideen für den Blog noch Deko versteckt, die kein Mensch mehr als solche identifizieren kann.
Die Kinder tragen morgens oft zwei verschiedene Socken, weil sie sich die Socken aus der großen Kiste, in der diese sich befinden und die ich seit Ewigkeiten zusammenlegen will, zusammensuchen müssen, und schier daran verzweifeln.
Im Schlafzimmer thront neben dem Fernseher ein riesiger Karton mit Brotdosen, der Ware aus meinem neuen Shop, für die wir noch keinen richtigen Platz in der Wohnung gefunden haben.
Die Blumen, die ich vor knapp 2 Wochen geliefert bekommen habe, sehen aus als gehörten sie in die Tonne und ich fische jetzt gerade meiner Tochter einen Anspitzer aus dem Mund, da eines der großen Kinder mal wieder seine Schulsachen im Esszimmer herumstehen ließ.
In der Küche wartet im Topf das Vogelfutter auf seine Verarbeitung für ein neues Projekt auf dem Blog und neben der Toilette sammeln sich bisher 18 Klorollen, da jedes Familienmitglied angewiesen ist die leeren Rollen für ein Blogprojekt aufzuheben.
Heute ist mein freier Tag und es fühlt sich an als müsse ich heute mehr als an allen anderen Tagen zusammen erledigen.
Ich sitze in einem Berg von Bestellzetteln für den Shop, leeren Flaschen, die niemand wieder zurück in den Kasten stellt und Kerzen, die ich mir zur Entspannung anzünden wollte, die aber das Chaos leider auch nicht beseitigen.
Der Mann kämpft mit der Tochter und versucht sie anzuziehen und der mittlere Sohn läuft wie ein Huhn durch die Wohnung um sein verschlamptes Mathebuch zu finden.
Es ist chaotisch. Es ist anstrengend und oft ist es auch zu viel. Aber es ist das pure Leben.
Es ist das, was ich ganz bewusst gewählt habe und wofür ich unendlich dankbar bin.
Ich erzähle Euch das nicht, um mich in ein schlechtes Licht zu rücken, was ich früher gerne getan habe, da mein Selbstbewusstsein einfach nicht vorhanden war. Ich erzähle es Euch, weil ich oft gefragt werde, wie ich das alles nur schaffen würde und das Bild entsteht es würde mit links gehen.
Das tut es nicht! Und das muss es auch gar nicht.
Liebe Mütter da draußen! Setzt Euch nicht selbst und gegenseitig unter Druck! Tut das, was in Eurer Macht steht und was Euch und Eurer Familie guttut. Hört auf Euch mit anderen zu vergleichen und fangt an endlich das zu bewundern, was Ihr täglich tut.
Ihr seid großartig! Feiert Euch, nehmt Euch ein Glas Sekt und trinkt mit mir. Auf Euch, auf uns und auf ein Leben in Unperfektion und Dankbarkeit.
DAS LEBEN MUSS NICHT PERFEKT SEIN, UM WUNDERVOLL ZU SEIN!
Ich wünsche Euch einen tollen Tag in Dankbarkeit, Liebe und dem täglichen Chaos.
Eure Anke
Es gibt natürlich auch kritische Stimmen, die mich in den letzten Tagen erreichen.
Da schreibt eine Dame im Internet, dass sie sich fragen würde, wie ich noch Zeit für meine Familie hätte bei meiner ganzen Internetpräsenz, Shop, Blog, Job …
Ich empfehle dann immer diesen Artikel auf meinem Blog.
Habt es fein!
Und genau das macht dich so sympathisch liebe Anke!!!
Oh vielen Dank liebe Carina :o)