Adventskalender DIY sind im Oktober und November in aller Munde. Da wird gebastelt und gewerkelt, was das Zeug hält.
Wir sind dieses Jahr raus! Warum? Das erzähle ich Euch jetzt.
Mit Kindern zwischen 2 und 12 Jahren gilt es definitiv frühzeitig an den Adventskalender zu denken. Das tue ich in jedem Fall, wusste aber schon letztes Jahr am 10.12., dass sich da etwas verändern muss.
2015 hatte ich die tolle Idee die Adventskalender der Kinder nicht nur selbst zu basteln, sondern natürlich auch selbst zu füllen. Ich habe also für 2 Kinder je 24 Häuschen gebastelt, die 48 Häuschen auf einer schönen Fensterbank zwischen Lichterketten verteilt und gefüllt.
Da ich mein „Adventskalenderverhalten“ als Kind noch gut im Gedächtnis hatte, war mir sofort klar, dass die Häuschen immer erst am Abend vorher gefüllt werden konnten. Reine Vorsichtsmaßnahme, damit meine Kinder nicht schon am 1.12. den kompletten Kalender plündern, oder zumindest mal reinschauen, wie meine Schwester und ich es als Kinder gern getan haben.
Leni war im Dezember 2015 2 Monate alt, was keine Entschuldigung sein soll, oder vielleicht doch ein bisschen, und was ist des Öfteren passiert? Ich hab die Füllung am Abend vorher vergessen. Aber nicht nur das, sondern auch die Füllung selbst, bei der ich mir wirklich die größte Mühe gab, führte irgendwie zur Enttäuschung.
Die Füllung war gemischt. Von Schokolade, bis Kinogutschein, schönem Radiergummi und 2 Euro Stück, war alles vertreten.
Daraus hatte ich gelernt und es mir 2016 einfacher machen wollen. Da der heute 12-jährige ständig davon sprach sich einen Zauberkasten zu wünschen und der andere Sohn gerne experimentierte, gab es einen Zauberadventskalender und einen Experimentieradventskalender und was soll ich sagen? Völliger Fail!
Ab Türchen 15 wurden die Türen nicht mal mehr geöffnet, da die kleinen Plastikspielzeuge überhaupt keinen Anklang bei den Kindern fanden. Die über 50 Euro hätte ich besser in neue dekorative Kosmetik für mich investiert, dann könnten sich alle Familienmitglieder an meinem schön angemalten Gesicht erfreuen, statt enttäuscht über die Adventszeit zu sein.
Jetzt ist Schluss! Ich mache diesen Adventskalenderkonsum definitiv nicht mehr mit! Wir sind raus! Erschreckend genug, dass nahezu für jedes Spielzeug ein eigener Adventskalender produziert wird.
Dieser ganze Adventskalenderkonsum geht mir so gegen den Strich und ich habe entschieden, dass wir uns dieses Jahr zurückbesinnen. Es ist ein Adventskalender, kein 24-tägiges Weihnachtsfest vor der Riesensause!
Basteln tue ich weiterhin gerne und habe mich auch dieses Jahr künstlerisch verwirklicht, gefüllt wird er aber mit Erlebnissen für die ganze Familie. Spieleabend, Raclette zum Mittagessen oder anderen Dingen, die uns wieder dahin bringen, wofür die Adventszeit eigentlich da ist. Zusammensein, Spaß haben, sich besinnen auf das, was wirklich wichtig und wertvoll ist. Die Kinder bekommen jeder einen Kalender aus Schokolade und das war es dann auch.
Ganz ehrlich? Jedes Jahr, wenn ich versucht habe 48 gekaufte Teile aufzutreiben, die nicht der komplette Müll sind, und auch nicht pro Stück 5 Euro kosten, bin ich schier verzweifelt. Jeder kann seinen Adventskalender füllen, wie er mag, aber von mir wird es definitiv keinen Post hier geben mit den tollsten Spielzeugen für den Adventskalender. Da werden Schleichtiere angepriesen, die pro Stück locker 6 Euro kosten. Das ist bei uns mit 3 Kindern definitiv nicht drin.
Mein persönlicher Lieblingstrend geht eh dahin, dass wir Erlebnisse verschenken und nicht Dinge. Wie sehr genießen es meine Kinder, wenn sie alleine mit einem Elternteil etwas Besonderes unternehmen dürfen. Das ist es, was in Erinnerung bleibt, nicht das Tannenbaumradiergummi oder die Weihnachtsmannhaarspange, auch wenn mir solcher Kram durchaus persönlich gefällt.
Wie macht Ihr das? Kaufen? Basteln? Erzählt doch mal!
Hier nun aber endlich mein Adventskalender DIY:
Was benötigt Ihr für den Adventskalender?
- 24 Tütchen, z. B. diese hier:
- Kleine Stempel mit Buchstaben oder Zahlen, z. B. diese hier:
- Washitape, z. B. dieses hier:
- Einen Ausstechen, z. B. diesen hier:
- weihnachtliches Schleifenband wie dieses hier:
- evtl. eine Dekoleiter, oder Du hängst den Kalender hübsch an einer Wand auf oder vor einen Dekokamin. Toll finde ich diese Leiter:
Nun kann es auch schon losgehen. Zuerst beginnst Du mit dem Dekorieren der Tütchen. Da sind Deiner Fantasie wie immer keine Grenzen gesetzt. Tob Dich so richtig aus, vergiss nur nicht die Zahlen 🙂
Dann stanzt Du mit dem Sternstanzer oder jedem anderen beliebigen Motiv oben ein kleines Motiv aus, durch das Du später wunderbar die Schleife zum Verschließen der Tüten ziehen kannst. Außerdem ziehst Du hier das Band durch, woran die Tüten nachher aufgehängt werden sollen.
Stelle nun Deine Dekoleiter auf oder hänge ein langes Band, wohin Du möchtest, und befestige die Tütchen schön verteilt daran. Als Deko könntest Du noch schöne Weihnachtskugeln dazwischen hängen oder andere Dinge, die Dir gut gefallen.
Nun nur noch füllen, womit Du gerne möchtest. Fertig!
Das hat mir wirklich Spaß gemacht und es ging kinderleicht.
Eure Anke
Kennst Du schon meinem Beitrag über das weihnachtliche Müsli? Schau doch mal hier.
Adventskalender? Easy: einen fertig gekauften mit Säckchen zum Befüllen. Das wüsste hier keiner zu schätzen, wenn ich den selber bastel, die Zeit investiere ich sinnvoller.
Die Füllung? Ein Lego Package, das sich die Kinder eh wünschen, verteilt auf 24 Tage. Fertig!
Man mag es lieblos nennen – aber genau damit erfreue ich den Nachwuchs! 😇
Der Mann bekommt den obligatorischen Bierkasten mit 24 verschiedenen Flaschen drin.
Meine Eltern hingegen bekommen einen geplotteten Kalender mit Bildern. Da bekomme ich auch die entsprechende Resonanz zurück und freue mich selber auch. 😊
Grüße und schöne Zeit!
Uta
Liebe Uta,
das finde ich auch eine super Idee. Ich finde es überhaupt nicht lieblos, hauptsache alle sind zufrieden 🙂
Danke für den kleinen Einblick und liebe Grüße
Anke
Hallo,
du sprichst mir auf der Seele. Dieses Jahr gibt es wieder ganz einfache Schokikalender ohne Mineralöle. Einen preiswerten sogar – die haben nämlich jeden Tag andere Figuren und die passenden Bildchen dahinter. Meine Kinder haben sich jeden Tag gefreut.
Diesen Marathon mit dem Zerlegen eines Puzzles oder dem Basteln der Verpackung gebe ich mir nicht mehr. Die Kinder freut es nicht mehr als die Schoki.
Familienzeit finde ich suuuper – aber schwer umzusetzen. Mal ist ein Kind krank und der Rodelausflug mit Punsch muss ausfallen, dann ist eine Klassenarbeit angesetzt und Backen muss verschoben werden und so weiter. Fand ich am Ende alles schwierig.
Liebe Janita, vielen Dank für Deinen Kommentar, der mich wirklich sehr gefreut hat! Ja, eigentlich sind die Kinder mit ziemlich wenig zufrieden, ich denke die Eltern machen sich da wie immer viel zu viel Streß.
Ich wünsche Euch eine streßfreie und schöne Adventszeit.
Liebe Grüße
Anke
Super toller Beitrag lieber Anke 🙂
Mein Sohn (wird im Dezember 2) bekommt heuer den Holzeisenbahnkalender vom Lidl (der hat €14,00) gekostet. Da er so was von auf Züge steht war der natürlich mehr als perfekt. Freu mich schon auf seine Augen wenn er jeden Tag ein Türchen öffnen darf. Wenn es diesen aber nicht gab und ich ihn zufällig gesehen hätte, hätte es auch für ihn nur einen ganz einfachen Schokokalender gegeben. Ich bin nicht bereit für irgendein Plastikgedöns was Minifuziklein ist und eh gleich unter der Couch verschwindet € 40,00 auszugeben.
glg Carina (carina_stmk)
Liebe Carina,
das freut mich aber Dich jetzt auch hier zu sehen <3
Das mit der Eisenbahn ist doch super! Hauptsache der Kleine freut sich 🙂
Ganz liebe Grüße
Anke