So oft bekomme ich Ratschläge von Menschen, die sich Gedanken um mein Leben machen und das immer unter dem Deckmantel des :“Ich will Dir ja nur helfen!“ Denen sage ich ab sofort:“Kehr vor Deiner eigenen Tür!“
Natürlich gibt es immer die Menschen im eigenen Umfeld, die tatsächlich nur helfen wollen, die Meisten jedoch helfen aus Eigennutz. Schon immer haben mich Menschen genervt, die mir sagen wollten, was ich zu tun und zu lassen habe. Mache ich den Eindruck als sei ich Hilfe suchend? Danke, bin ich nicht.
Schon zu Schulzeiten habe ich Freundschaften beendet, weil ich mich bevormundet und nicht auf Augenhöhe fühlte. Klar, ist und war das mein Problem, sobald ich aber eben dieses Gefühl bekomme, mache ich dicht.
So oft habe ich mich in den letzten Jahren gefragt, was diese Ratschläge eigentlich sollen und was es dem Ratschlaggeber eigentlich bringt? Ob das nun die Bekannte ist, die mit einem abschätzigen Blick mein Kleinkind betrachtet, um mir dann ein „Ihr geht aber doch bald zum Friseur und verpasst dem Kind eine richtige Frisur!“ entgegenzudonnern, oder die Mutter in der Grundschule, die mich zur Seite nimmt, um mir mitzuteilen, dass sie das ja damals mit unseren Auswanderungsplänen überhaupt nicht verstanden hat und sich überlegt hat, dass diese hin und her Gefliege ganz schön viel Geld kostet (und wir uns das ja auch sicher gar nicht leisten können. Das hat sie wahrscheinlich mit ihrem abschätzigen Blick sagen wollen) Der Nachbar meint, ich solle mein Auto mal wieder waschen blablabla … Im Ernst jetzt?
Das habe ich wirklich noch nie gemacht. Ich habe mir noch nie den Kopf zerbrochen über das Leben meiner Nachbarn, Bekannten aus Schule oder Kindergarten oder sonst jemandem. Klar spricht man zu Hause mal darüber, das Recht oder die Dreistigkeit Ihnen zu sagen, was sie tun oder lassen sollen habe ich mir aber noch nie herausgenommen. Dafür ist mir Ihr Leben auch viel zu gleichgültig. Ich und wir alle haben doch eigentlich schon genug mit uns selbst und unserem Leben zu tun.
Was ist also die Intention hinter diesen „gut gemeinten“ Ratschlägen? Ich glaube, dass es oft das Ablenken vom eigenen Leben ist, manchmal auch Neid, oder einfach eine dominante Art. Dominant bin ich selbst, das kann ich echt nicht gebrauchen.
Beim Bloggerevent gestern ist es mir bei mir selbst wieder aufgefallen. Da werde ich plötzlich neidisch auf die Bloggerin, die eine tolle Kooperation hat, weil ich sie eben nicht habe. Ich bin inzwischen gut darin mich mit meiner inneren Stimme zur Vernunft zu rufen. Ich stelle mir selbst dann Fragen und gebe die Antworten, die die Situation auf den Boden der Tatsachen zurückholen. „Wie lange bloggt sie schon und wie lange blogge ich schon?“ So entkrampft sich die Situation und ich nehme mir jedes Mal vor nicht neidisch zu sein, sondern mich inspirieren zu lassen und mich vor allem auf mich selbst zu konzentrieren.
Wir haben alle andere Stärken, andere Vorzüge und auch ganz andere Voraussetzungen und Umstände. Wenn wir uns wieder mehr auf uns konzentrieren und aufhören uns zu vergleichen, haben wir alle etwas davon.
Sind wir mal ganz ehrlich, auch der Ton macht die Musik. Den Ratschlag, dass mein Kind einen Haarschnitt benötigt, sehe ich ja vielleicht auch selbst oder erkläre Frau XY, dass wir gerade einen neuen Frisurentrend ausprobieren und das grad der Übergang ist. Ich bin durchaus kritikfähig und tausche mich in vielen Situationen auch gerne aus, es ist halt der Oberlehrerton, der mir nicht passt. Grundsätzlich habe ich noch nie positiv reagiert, wenn jemand mit Druck etwas von mir verlangt hat, was ihn besser dastehen lässt.
Ich werde das so lange kommunizieren, bis es auch der letzte Mensch in meinem Umfeld verstanden hat. Du lebst nicht mein Leben, und ich lebe nicht deins, also sag mir verdammt noch mal nicht, was ich in meinem Leben verändern soll, damit es Dir besser gefällt. Es muss Dir nämlich nicht gefallen, sondern nur mir, und das tut es!
Habt Ihr auch so Menschen in Eurem Umfeld? Schwiegermütter sind da auch super drin den Schwiegertöchtern zu sagen, was sie tun sollen. Meine Schwiegermutter hätte z.B. gerne, dass ich abnehme, dass meine Kinder sich mittags selbst bekochen, damit ich einer Karriere nachgehen kann … und es ist mir schnuppe, was sie sonst noch alles möchte, denn es ist mein Leben und ich mache das, was ich möchte!
Erzählt doch mal von Euch!
Alles Liebe
Anke
Kennst Du schon meinen Beitrag zum Neid der Deutschen? Zum Beitrag kommst Du hier.
Ich kann das auch absolut nicht haben. Vor allem wenn die Leute selber ihr Leben, natürlich aus meiner Sicht, nicht im Griff haben und mir, obwohl sie keine Kinder haben, Ratschläge geben wollen. Ich kann das auch nicht leiden, wenn Leute einem ganz offensichtliche und logische Dinge and Herz legen. Mein schwiegervater ist so ein Kandidat. „Fahrt vorsichtig“, „mach das Fenster auf der Toilette zu“ usw. Hallo alter Mann. Ich bin 36 Jahre alt, das ist eine absolute Respektlosigkeit sowas einer erwachsenen Frau, die zwei Kinder geboren hat und seit dem 19. Lebensjahr auf eigenen Füßen steht, zu sagen.
Ich mag die Themen, die du auf deinem Blig behandelst. Die sind aus dem wirklichen Leben👍👍👍
Lg Agnes
Liebe Agnes,
vielen Dank für Deinen Kommentar :o)
Ja, ich finde das auch unmöglich. Mein Vater ist auch so ein Kandidat! Als sei man 3 Jahre alt. Naja, man muss halt dann manchmal einfach deutlich werden.
Vielen Dank für das Kompliment! Ja, ich schreibe, wenn es halt grad akut passiert, dadurch ist es immer echt. Das ist mir wichtig.
Liebe Grüße
Anke