Seit ich denken kann, bin ich im Mangel. Ich bin nicht gut genug, bin nicht schön genug, der und der hat mehr als ich … und so weiter und so fort. Heute weiß ich, dass all das, was ich bis jetzt in meinem Leben erlebt habe, und was mir nicht gefällt, ein Zeichen und ein Ausdruck meines Mangels ist.
Wir sind doch alle ständig im Mangel. Die Buffets in den Hotels werden überrannt, als hätten die Menschen wochenlang nichts gegessen, all you can eat läuft immer, sämtliche Chinarestaurants bieten für maximal 14,90 Buffets an, an denen man so viel essen kann, wie man möchte. Das Essen im Restaurant wird nicht mehr nach seiner Qualität beurteilt, sondern nur noch nach der Menge, die man für möglichst wenig Geld bekommt. Wenn das Schnitzel über den Teller hängt und die Pommes so viel sind, dass man sie eigentlich eh nicht schaffen kann, dann ist das Restaurant in vieler Augen Top! Da hinterfragt niemand, wie das Tier gehalten wurde, wenn es für Dumpingpreise verkauft wird, oder wie die Mitarbeiter in dem Restaurant bezahlt werden … Das Interesse besteht lediglich darin unseren Mangel zu stillen.
Ich bin selbst im Mangel. Ständig. Ich esse zu viel um mein „Loch“ zu füllen, kaufe zu viel um mich besser zu fühlen oder erwarte Dinge von anderen Menschen, damit ich glücklich bin. Ein guter Freund hat mir vor einigen Jahren einmal gesagt, dass er nicht für mein Glück verantwortlich sei. Damals war ich verletzt und fand ihn unmöglich, heute weiß ich genau, was er damals meinte. Ständig erwarten wir von unseren Partnern, Freunden, Kindern …sie mögen sich doch bitte so verhalten, dass es uns gut geht, dabei sind wir ganz alleine für unser Glück verantwortlich.
Wie oft, eigentlich fast immer, mich eingenommen, treffen wir unseren derzeitigen Partner und erwarten von ihm, er möge uns bitte glücklich machen. Er sei das Puzzleteil, das uns fehle. Was ein Unsinn! Wir sind bereits vollständig, wir wissen es nur oft nicht, weil wir im Mangel sind. So treffen sich also zwei Singles im Mangel, versuchen gegenseitig ihren Mangel zu beseitigen und wundern sich, dass es nicht funktioniert.
Wir müssen aufhören andere für unser Unglück verantwortlich zu machen. Wir haben immer die Wahl. All unsere Beziehungen können nur funktionieren, wenn wir in Fülle sind, wenn wir geben können und wollen, ohne etwas vom anderen zu erwarten. Ich liebe dich, weil du , wenn du … nein! Ich liebe dich, weil ich voller Liebe bin und sie dir bedingungslos geben möchte. Ich liebe dich, weil du du bist. Du bist ausreichend, so wie du bist.
Was können wir also tun, um aus dem Mangel in die Fülle zu kommen und unseren Mangel nicht an unsere Kinder weitergeben?
Mangel ist eine Form von Angst. Angst nicht genug zu haben, nicht genug zu sein … Mangel ist eine Schwingung. Wir sind alle Energie, alles auf dieser Erde ist Energie und so lange wir auf der Frequenz Mangel schwingen, kann keine Fülle zu uns kommen. Wir empfangen immer auf der gleichen Frequenz, auf der wir aussenden.
Um den Mangel auflösen zu können, müssen wir hinterfragen, woher der Mangel kommt. Meistens sind es Themen aus unserer Kindheit. Diese geht es liebevoll aufzulösen. Meine und wahrscheinlich tausend andere Eltern empfinden es als Vorwurf, wenn ich das sage, es geht hier aber nicht um Vorwürfe. Alle Eltern machen es immer so gut, wie sie können, das steht außer Frage. Es geht hier darum, wie ich es empfinde. Was also meine Glaubenssätze sind. Meditationen helfen mir derzeit und in Deutschland werde ich mir auch einen Coach suchen, der mir hilft meine Glaubenssätze aufzuspüren und gegebenenfalls aufzulösen. Ist es die Wahrheit, was ich ständig über mich denke? Kann ich mir da ganz sicher sein?
Ich stehe komplett am Anfang, merke aber, dass meine innere Fülle und mein persönliches Glück darum nicht herumkommt. Keine Handtasche, keine Pizza und auch kein neues Auto haben geschafft mich zu füllen, daraus schließe ich langsam, dass dies definitiv nicht der richtige Weg war bis jetzt.
Ja, das hat ganze 37 Jahre gedauert, aber besser spät als nie. Das Leben hat mich ziemlich oft auf die Nase fallen lassen, so ist das, wenn man es einfach nicht kapieren will. Man bekommt es wieder und wieder und wieder und jedes Mal ein bisschen härter, bis man es endlich verstanden hat, dass man auf dem Holzweg ist.
Die Kriegsgeneration war natürlich im Mangel, unsere Eltern sind oft im Mangel und so wird der Mangel weitergegeben. Ich möchte, dass meine Kinder in Fülle aufwachsen. In innerer Fülle und ausgestattet mit so viel Liebe und Vertrauen in andere Menschen, die Welt und das Universum. Es ist genug für uns alle da.
Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Leben in Fülle einfach wunderbar ist, also lasst uns daran arbeiten in Fülle und Liebe zu kommen, raus aus dem Mangel, der uns unglücklich und bedürftig erscheinen lässt.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag!
Eure Anke
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