Pubertät! Kommt mir noch gar nicht so lange vor, als ich selbst drinsteckte. So einiges kommt einem nicht so lang entfernt vor, obwohl es das ist. Nicht zu wissen, was man ist, nicht Kind, nicht Erwachsener, nicht Fisch nicht Fleisch….nicht schön!
Weder für die Personen im Umfeld, noch für den Betroffenen selbst ist die Situation leicht. Das müssen wir Eltern uns vor Augen halten. Das Kind leidet ebenso. Es weiß nicht wohin mit sich.
Mein Sohn ist 12, und auch wenn ich glaube, dass er gerade doch erst in den Kindergarten kam, ist er eben 12! Und ich merke, dass er sich verändert.
Ich merke jeden Tag, dass ich besser an ihn herankomme, wenn ich ihm eine Stütze bin, als wenn ich versuche ihn zu „erziehen“. Eher als Freundin, als als Mutter. Mit viel Verständnis versuche ich ihm meine Hand zu reichen und bin doch immer darauf gefasst, dass sie vielleicht irgendwann einmal ausgeschlagen wird.
Wie kommt man also unbeschadet hindurch? Ich weiß es nicht, wir stehen ja noch ganz am Anfang. Was ich aber weiß ist, dass ich schon jetzt besser zu ihm durchdringe, wenn ich ihm einfach zuhöre, ihn einbinde und frage, was er möchte, anstatt zu bestimmen. Die Null Bock Phase kenn ich und muss mich oft zusammenreißen zu urteilen über ihn, über die Situation …, die mir vielleicht gerade nicht gefällt.
Die kleineren Kinder sind ihm zu klein zum Spielen, Spielplätze sind nicht mehr interessant, und die Erwachsenen und ihre Gespräche sind irgendwie auch nicht das Wahre.
Ich merke ganz deutlich seinen Widerstand, wenn ich ihn zu etwas dränge, was ihm, aus welchem Grund auch immer, einfach gerade nicht in den Kram passt. Frage oder bitte ich allerdings um etwas und er hat das Gefühl eingebunden zu werden, ist er kompromissbereit und freundlich. Ist ja irgendwo auch verständlich. Die Zeiten, in denen er die Meinung der Eltern als das Allerheiligste anerkannte sind jetzt vorbei. Schade und auch wieder nicht, denn er entwickelt nun seine eigene Persönlichkeit mit seinen eigenen Werten, seinen eigenen Meinungen, und das macht mich auch stolz.
Ich bin mir bewusst, dass es evtl. nicht so einfach bleibt, wie es jetzt gerade noch ist, dann wird es neue Versuche geben mit den Situationen umzugehen.
Ja, für mich als Mama ist es schwierig. Ja, ich habe ein wenig Angst. Vor allem weil ich die Pubertät eines Jungen nicht selbst durchlebt habe. Mit der Monatsblutung, Tampons und der Pille kenne ich mich aus, mit Problemen, die Jungs in der Pubertät haben jedoch nicht. Ich handele nach Gefühl und bin mir doch unsicher, ob mein Weg der Richtige ist. Ist es richtig dem Kind Dinge durchgehen zu lassen, die ihn ansonsten aufregen würden? Vernachlässige ich somit nicht evtl. meinen „Erziehungsauftrag“?
Auch hier kann ich nur so versuchen zu reagieren, wie ich es vom Herzen her glaube richtig zu machen. Trotzphasen und durchgemachte Nächte sind dagegen wahrscheinlich ein schlechter Witz und dennoch sind wir alle durch die Pubertät gegangen und sind doch irgendwie zu ganz passablen Erwachsenen geworden, haben unsere Eltern an den Rand der Verzweiflung gebracht und haben es dennoch alle überlebt.
Ich bin gespannt auf die nächsten Jahre …
Habt Ihr die Pubertät mit Euren Kindern schon gemeistert? Wie war es? Erzählt doch mal!
Alles Liebe
Anke
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