Tagesmutter, Kindergarten … Fragen über Fragen!
Heute möchte ich ein paar Gedanken mit Euch teilen, und bin an Eurer Meinung interessiert. Zuerst berichte ich Euch aber mal wie der Stand der Dinge in Bezug auf die Betreuung von Leni derzeit aussieht.
Als die Jungs ca. 1,5 Jahre alte waren, kamen sie in die Kita. In dieser Zeit sind wir oft umgezogen, haben in verschiedenen Städten gewohnt und immer den Kindergarten unserer Wahl bekommen, ohne, dass die Zwei ab Geburt irgendwo angemeldet waren.
Heute denke ich, dass wir damals wirklich ziemliches Glück hatten. Wenn ich damals gehört habe, dass Eltern Geschichten erzählen, über nicht bekommene Kitaplätze, Kitaplätze seien wie ein Sechser im Lotto….dachte ich immer sie würden sicherlich etwas übertreiben, heute, 7 Jahre später werde ich eines besseren belehrt!

Paul bei seinem 2. Geburtstag im Kindergarten
Ein paar Gedanken zur Kita in dem frühen Alter vorab:
Unsere beiden Jungs sind von Anfang an sehr gerne in die Kita gegangen. Wir konnten damals beide beruhigt arbeiten gehen. Die beiden haben tollen Umgang mit anderen Kindern und viele praktische Dinge (vernünftig am Tisch sitzen und essen) dort gelernt und auch Mittagsschlaf gehalten. Außerdem hat ihnen der Umgang mit den anderen Kindern sehr gut getan. Kurzum: Das, was der Kindergarten geboten hat, konnte ich zwischen Hausarbeit, Arbeit …gar nicht in dieser Form bieten.
Mit Leni sitze ich nun tagein tagaus zu Hause, sie freut sich, wenn wir etwas unternehmen, oder mal in einer Spielgruppe sind, ich kann aber nicht 12 Stunden am Tag präsent sein und meine ganze Aufmerksamkeit an sie vergeben, da der Haushalt, die Arbeit, Einkaufen, Kochen ….alles nebenher auch erledigt werden muss. Oft lassen wir Haushalt einfach Haushalt sein, verkrümeln uns in eine Ecke und lesen ein Buch.
Da wir in einem Stadtteil leben, in dem ziemlich viel neu gebaut wird, leben hier dementsprechend auch viele zugezogene kleine Kinder und die Kindergärten (in direkter Umgebung 2) drohen aus allen Nähten zu platzen. Für dieses Jahr August haben wir bereits von beiden Kindergärten eine Absage erhalten.
Das Modell Tagesmutter:
Mit dem Modell der Tagesmutter bin ich bis jetzt überhaupt noch nicht in Kontakt gekommen, habe es mir in unserer Not mal genauer angesehen und mich auch bei zweien vorgestellt.
Ich kann und möchte niemandem zu nahe treten und es gibt sicherlich Tagesmütter, die ihren Job hervorragend machen, generell ist mir dieses Modell jedoch suspekt, da es sich ja lediglich um eine mehrmonatige Fortbildung handelt, und ich gerade für kleinere Kinder eine mehrjährige Ausbildung für sinnvoll halte.
Dies ist aber auch nur meine persönliche Meinung und soll niemanden diskreditieren.
Unsere Erfahrung bei der Suche einer Tagesmutter:
Trotz all meiner Bedenken haben wir vor einigen Wochen versucht mit einer Tagesmutter in Kontakt zu treten, die nach Angaben der zuständigen Stelle bei der Stadt einen Platz ab 1.5.2017 zu vergeben habe.
Das erste Telefonat erwies sich als etwas seltsam. Auf die Frage der Dame, ob ich bereits Arbeit hätte, antwortete ich, dass ich keine Arbeit annehmen könne, wenn ich keine Betreuung für mein Kind habe. Sie sagte mir jedoch, eine Arbeit sei die Voraussetzung, um den Platz genehmigt zu bekommen. Ich sagte ihr, dass ich mich wieder melden würde und mich um eine Arbeit bemühen werde, worauf sie noch anmerkte, dass ich bitte unbedingt darauf achten müsse, dass ich dann ca. 35 Stunden in der Woche arbeite, damit mir der Platz überhaupt zusteht. Ehrlich gesagt war ich nach diesem Gespräch etwas irritiert.
Am Abend berichtete ich meinem Mann von diesem Telefonat, und er meinte, das würde ja kein Problem sein, dann würde er mich erst mal für 35 Stunden für die Büroarbeit in seiner Firma einstellen, so hätten wir zumindest einen Platz bei einer Tagesmutter, und ich könne dann in Ruhe eine passende Arbeit für mich suchen.
Mein Mann rief also ein paar Tage später wieder bei besagter Tagesmutter an, und sagte der Dame, dass er mich dann erst mal für 35 Stunden für seine Büroarbeit einstellen würde. Darauf erwiderte die Dame:“So war das aber nicht abgesprochen!“ „Und 35 Stunden ist auch viel zu viel, da bekommen wir den Platz nicht genehmigt“ Mein Gesicht hättet Ihr sehen müssen! Hä?!
Seit wann muss ich erstens absprechen, wo ich arbeite und zweitens sagte sie mir doch beim letzten Gespräch, dass es mindestens 35 Stunden in der Woche sein müssen ….
Mir kam es leider so vor, als würde die Dame, warum auch immer, den Platz nicht an uns vergeben wollen. Wir kannten weder die Räumlichkeiten, geschweige denn die Betreuungspersonen.
Nach diesem verwirrenden Gespräch, in dem wir uns vorkamen, als seien wir Teil der Show „Verstehen Sie Spaß?!“ stand für uns als Familie eindeutig fest: Leni wird zu Hause bleiben, bis sie einen Kitaplatz hat. Wann das sein wird, wissen wir nicht, und es sind natürlich finanzielle Einbußen, die damit verbunden sind, jedoch ist damit die Sache für uns vom Tisch. Mit Professionalität und Freundlichkeit hatte diese Situation rein gar nichts zutun. Natürlich kann man hier nicht alle Tagesmütter über einen Kamm scheren, aber wir als Familie haben das Recht alleine zu entscheiden, und das haben wir hiermit getan.
Wir haben eine sehr liebe Leihoma gefunden, die mit Leni dreimal in der Woche für 2 Stunden auf den Spielplatz oder spazieren geht, damit ich in Ruhe etwas zu Hause erledigen kann und die Zeit habe Blogbeiträge zu verfassen …. und sind mit dieser Lösung sehr glücklich.
Wie ist das bei Euch? Tagesmutter? Kita? Erzählt mal!
Eure Anke
Da hier in der Schweiz die Kita wirklich Wucher ist was die Preise angeht, haben wir uns für das Modell Tagesmutter entschieden. Der Unterschied ist wohl, dass wir ohnehin befreundet sind und auch Lena sie schon kannte. Das war ein riesen Vorteil,denn ich kann sie seit sie 18monate alt ist ohne großes Weinen dort lassen. Sie spielt gerne mit ihrer „Tagesschwester“. Für uns ist das momentan die perfekte Lösung.
Liebe Anne,
wenn man befreundet ist, ist das natürlich richtig toll. Man kennt sich und vertraut dem Anderen. Ganz liebe Grüße und vielen Dank für Deinen Kommentar!Anke